Am Sonntag sollte als weitere Vorbereitung auf den Ötztaler Radmarathon in diesem Jahr der Radmarathon in Mayen über 206km mit 3500hm zur weiteren Vorbereitung dienen. Um Sonntag morgen auch zeitig an den Start gehen zu können und nicht dabei in der Nacht aufzubrechen, wurde kurz entschlossen einige Wochen zuvor in Mayen ein Apartment für die ganze Familie gebucht. Somit konnte man diesen Kurztrip gemeinsam verbringen. Dazu reisten wir Samstag Mittag nach dem heimischen Abschlusstraining an.
Nach dem Abendessen ging es noch auf eine kleine Entdeckungstour durch Mayen. Zum einen wurde der Startpunkt des Marathons aufgesucht und zum anderen eine kurze Besichtigungstour durch den Stadtkern von Mayen gemacht.
Am Sonntag Morgen klingelte um 4:45 nach einer kurzen Nacht ( 5 Stunden Schlaf ) der Wecker. Nach dem Frühstück rollte ich noch entspannt die 1,5 Kilometer zum Start. Da es laut Wetterbericht ja trocken bleiben sollte, ließ ich meine komplette Regenbekleidung im Apartment. Ich beschränkte mich lediglich auf eine dünne Jacke. Dies sollte sich später noch als Fehler herausstellen.
Nach dem Anmelden ging es auch direkt um 5:58 für mich auf die Strecke. Und was soll ich sagen, pünktlich zum Start setzte auch Nieselregen ein. Ich hatte die Hoffnung, dass es sich hierbei nur um einen kurze Schauer handelte. Bei den Temperaturen sollte dies dann in Ordnung sein. Leider fing es in den ersten 3 Stunden immer wieder an zu regnen, so dass ich durch und durch nass wurde. Zwischenzeitlich hatte ich sogar ans Aufhören gedacht. Nach etwas mehr als eine Stunde kam ich in Treis Karden an der Mosel an. Dort verführ ich mich und brauchte 14 Minuten bis ich wieder auf die Strecke fand. Den ersten Kontrollpunkt passierte ich nach fast ,5 Stunden. Inzwischen hatte ich schon knapp 42 km auf dem Tacho. Auf der ganzen Strecke hatte ich bis jetzt keinen einzigen Fahrer gesehen. Wegen meinem Umweg dachte ich einige Fahrer seien jetzt zumindest vor mir auf der Strecke unterwegs, doch am Kontrollpunkt sagte man mir, dass ich der erste heute sei. Ich spekulierte darauf, dass ab dem Punkt, wo die Strecken zusammen kommen würden, ich auf weitere Fahrer treffen würde, die zumindest die 152 km Strecke fahren. Dort wollte ich etwas Energie im Windschatten sparen. So setzte ich meine Tour nach einer kurzen Rast zügig weiter. Bei der Abfahrt vom Valwigerberg in den Weinbergen der Mosel brach beim Anbremsen auf eine Kurve bei nasser Straße mein Hinterrad aus und ich sah mich schon über die immer näher kommende Leitplanke stürzen. Instinktiv nahm ich den linken Fuß aus dem Pedale um mich damit abzustützen. Doch kurz vor der Leitplanke brachte ich das Rad wieder unter Kontrolle und konnte in die Kurve einlenken. Nach diesem Schreck setzte ich meine ohne hin schon vorsichtige Abfahrt noch vorsichtiger fort. Danach ging es einige Kilometer an der Mosel flach entlang bis es links ab in die Eifel ging.
Nach einigen weiteren Kilometer traf ich auf die ersten Fahrer der kürzeren Strecken. Leider passte das angeschlagene Tempo nicht mit meinen Zielen überein, so dass ich alleine die Tour in meinem Tempo vorsetzte.
Ab 9:00 blieb es weitestgehend trocken und die Sonne ließ sich gelegentlich blicken. Nach ca. 164 km und 6 Stunden Fahrzeit erreichte ich mal wieder durchnässt den 4ten Kontrollpunkt. Bei einigen stärkenden Käse- / Schinkenwurstbroten überlegte ich, ob ich noch auf die zusätzliche Schlaufe gehen oder einfach in Richtung Mayen fahren sollte. Schließlich entschloss ich mich die letzten 50 Kilometer noch in Angriff zu nehmen. Beim Ötzi kann ich auch nicht abkürzen, wenn es unangenehm wird. Also ging es wieder rauf aufs Rad und weiter. Das Dach des Marathon ( höchster Punkt ) mit 650 m ü. M. stand ja noch bevor. Von Langscheid aus ging es die letzten 17 km nur noch Berg ab bzw. eben dem Zielstrich entgegen. Da gab ich noch mal alles, um noch etwas Zeit gut zu machen. Nach fast 215km und einer Fahrzeit von 7:43 erreichte ich als erster Fahrer auf der Marathonstrecke das Ziel.
So schwierig hatte ich es mir nach dem Marathon in Euskirchen nicht vorgestellt. Dort war wohl der Vorteil ,dass ich in einer 3 Mann starken Truppe unterwegs war und somit Körner sparen konnte. Hier war ich die ganze Strecke auf mich allein gestellt und hinzu kam noch der Regen.
Für den Rest des Tages stand noch Erholung und Eis essen in Mayen nach den Anstrengungen auf dem Plan bevor es am Montag Morgen wieder nach Hause ging.
Meiner jetzigen Erfahrung nach, kann jedem den Marathon in Mayen empfehlen. Verpflegung und Strecke waren wirklich top. Wenn es nächstes Jahr in meinen Zeitplan passt, bin ich dort wieder am Start.
Hier geht es zur Strecke!