Engadiner Radmarathon 2016.07.03

Am Sonntag stand der erste Test in den Alpen als Vorbereitung auf den Ötzi auf dem Plan. 

Dazu ging es in der Nacht von Freitag auf Samstag in das 780km entfernte Zernez in der Schweiz. Dort angekommen, wurden kurz das Zimmer für die nächsten beiden Nächte bezogen und das Rad startklar gemacht. Dann hieß es den Körper auf den Engadiner Radmarathon über 211km mit 3827hm vorzubereiten und dafür hatte ich mir die Strecke in Richtung Ofenpass ausgesucht. Nach der Einheit hieß es für den Rest des Tages noch entspannen und etwas zu schlafen, da die vorherige Nacht wegen der frühen Anreise doch etwas kurz ausgefallen war. Daher verschlief ich auch das Fußballspiel Deutschland gegen Italien was 6:5 nach Elfmeterschießen endete.

5:15 klingelte der Wecker und nach einem leichten Frühstück ging es 6:45 zum 500 Meter entfernten Start. Dabei stieg die Aufregung. Um 7:03 durften wir dann auch aus Startblock 3 auf die Strecke. Ich hatte mir vorgenommen nach 7,5 Stunden reine Fahrzeit wieder im Ziel zu sein und dafür zum ersten mal eine Pacing Strategie ausgearbeitet. In der Vergangenheit habe ich immer zu schnell die Marathons angegangen und bin nach hinten etwas eingebrochen. Dies wollte ich damit vermeiden.

Nach dem Start ging es von Zernez über den Ova Spin ( 1832hm ) zur Punt la Prosa, wo es links durch den sonst für Radfahrer gesperrten Tunnel nach Livigno ging. Im Tunnel versuchte ich auf eine Gruppe von vor mir fahrende Mitstreiter aufzuschließen, um im weiteren Verlauf zum Forcolapass ( 2315hm ) Kräfte zu sparen. An der Ortseinfahrt von Livigno gab es vor mir im Feld einen Sturz von einigen Fahrern, denen ich aber noch ausweichen konnte. Beim Anstieg auf den Forcolapass ( 2315hm ) mit seiner Abfahrt und anschließenden Anstieg zum Berninapass ( 2328hm ) fuhr ich mit meiner anvisierten Leistung. Bei dem weiteren Verlauf nach Zernez wollte ich schauen wieder in einer Gruppe zu gelangen. Als von hinten eine Gruppe aufschloss, paßte dies ganz gut in meinen Plan. Bis Zernez ging es gemeinsam weiter, bis dort wo die Strecke sich teilte. Dort bogen meine aktuellen Begleiter rechts ab ins Ziel für die kurze Strecke. Diese konnte ich in 2014 wegen Schaltungsproblemen ebenfalls nur fahren. Bis hierhin hatte ich vor 2 Jahren 9 Minuten länger gebraucht.

Am Ortsausgang von Zernez wurde ein kurzer Zwischenstop zur Verpflegung eingelegt. Danach folgte noch ein leicht abschüssiges Stück, bevor es dann links auf den Flüelapss ( 2383hm ) ging. Oben angekommen sollte es mal abgesehen von einigen Wellen 40km hinunter gehen, bevor es den letzten und längsten Anstieg für den Tag hinaufging. Nach der Abfahrt in Davos bildete sich eine größere Gruppe, die fast bis zum Anstieg auf den Albulapass ( 2315hm )  zusammenfuhr. Dabei ging es von tiefsten Punkt der Strecke ( 957hm ) 1358 Meter hinauf. Kurz nach der Passhöhe war die letzte Verpflegungsstation , bei der ich noch mal meine Flaschen füllte und einen Riegel zu mir nahm für die letzten Kilometer. Nach der rasanten Abfahrt bildete sich auf der leicht abschüssigen Straße erneut eine Gruppe, die sich beim doch mittlerweile recht kräftigen Gegenwind ablösten. Im weiteren Verlauf fuhren einige der Mitstreiter nur noch kurze bis gar keine Ablösung. Bei der weiteren Fahrt nach Zernez verloren wir einige aus der Gruppe, weil das Tempo sehr hoch war. Ca. 3 Kilometer vor dem Ziel versucht sich einer der Fahrer, der sich zuvor gar nicht an der Führungsarbeit beteiligt hatte abzusetzen. Es blieb jedoch nur bei dem Versuch. Nach einer reinen Fahrzeit von 7:30:51 erreichte ich dann in der Gruppe das Ziel. Dies paßte mit meiner Strategie, die ich mir für diesen Marathon ausgearbeitet hatte, fast auf die Sekunde genau überein. 

Dies zeigt mir, dass ich auf den richtigen Weg bin meine Bestzeit beim Özti von 2009 mit 9:33 zu verbessern.

 

Den restlichen Tag wurde sich vor Ort noch erholt. Am nächsten Morgen wurden dann noch etwas aktive Regeneration vor dem Frühstück betrieben, bevor es am Vormittag wieder in die Heimat ging.

 

Hier gehts zu Strecke!


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